Sonntag, 30. Dezember 2012

Zukunft



Sie ist glasklar,
bietet zum Gestalten sich dar.
Zunächst Antennen, die nur äußere Signale verwalten
und so die Fernsteuerung erhalten.
Handlungsimpulse von weit draußen,
die ein abstraktes Gemälde skizzieren.
Nichts im Kern, doch viel im Außen,
um Konturen zu simulieren.
Zuletzt wird erkannt,
verändert wird schließlich durch eigene Hand.
Weiß und unbefleckt war einst das Blatt,
welches ein jedes Leben zu füllen hat.
Zurück auf Anfang,
einmal kräftig ausradieren
und sich selber probieren.

Ruine



Du stehst vor dem Grab der Vergangenheit,
trauerst ihr kummervoll hinterher.
Schmerzerfüllt und leidgeplagt
blickst du in den Spiegel der Zeit.
Von dem einst so mächtigen Imperium
sind nur noch Schutt und Asche zurückgeblieben.
Die vor langer Zeit so prächtige Blüte deiner Welt
ist verwelkt und hat all ihren Zauber verloren.
Du steigst hinab in die Gruft der Gegenwart,
das Reich der lebenden Toten.

Seifenblase



Ich stehe vor dem Spiegel,
schaue hinein:
Gesicht der sieben Siegel -
Ich will das nicht sein.

Ich gehe zum Fenster,
schaue hinaus:
Eine Horde Gespenster -
doch sieht es dort etwas besser aus.

Vernebelte Sicht,
die Konturen verblassen:
Ganz ohne Gesicht -
vom Ego verlassen.

Die Welt durch die,
nicht mit eigenen Augen sehen:
Distanz schaffen -
leichter durch´s Leben gehen.

Immer weiter trauen,
die Außenwelt erkunden:
Über den Tellerrand schauen -
Brücken bauen.

Nicht im Spiegelbild verlieren,
so dass Illusionen triumphieren:
Das Bild im Spiegel reflektieren -
aufhören zu rebellieren.